Krakelieren: meine DIY Rezepte ohne Krakelierlack

Krakelieren : Meine DIY-Rezepte

Shabby Chic Möbel durch Upcycling mit der Krakeliertechnik (Risstechnik) – das macht Spass und ist nachhaltig! Hier findest du meine DIY-Rezepte fürs Krakelieren und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung – damit auch alles klappt.

Upcycling – rette ein Möbelteil
Ein alter Stuhl – unansehnlich – steht im Keller, oder ein Nachtkästchen, oder einfach nur ein altes Regalbrett. Sie alle brauchen ein bisschen Liebe von dir, tolle Farbe und ein bisschen „Hemdsärmelhochkrempeln“. Schon steht ein individuelles Unikat in deiner Wohnung. Mit ökologischer Kreidefarbe ist das auch noch nachhaltig und gut für dein gesundes Wohnklima. Deshalb gebe ich dir gerne meine Tipps weiter – denn Upcycling schont Ressourcen und das Klima, und diese Themen liegen mir am Herzen.

Los geht‘s mit ein bisschen Theorie
Krakeliertechnik, auch Risstechnik, erzeugt Risse in der Farboberfläche, so dass ein neuer Farbauftrag aussieht, als wäre er schon Jahrzehnte alt und verwittert. Das ist ideal für Shabby Chic, Vintage, Upcycling (egal wie du es nennst)? Dafür braucht es ein „Krakeliermedium“, das die Farbe zur Rissbildung bewegt. Ein spezieller Krakelierlack? – NEIN! Es geht günstiger und ohne Chemie – wenn du dir ein bisschen Mühe machst und einen Mehlkleister kochst. Den beschreibe ich in Rezept 4. Jetzt öffne ich erst einmal mein Rezeptbuch mit weiteren Krakelier-Hacks für dich:
Krakelieren ohne Krakeliermedium z.B. mit Mehlkleister oder Weißleim
Rezept Nr. 1 – Weißleim

Als Riss-Medium geht einfacher Weißleim (wasserlöslicher Bastelkleber, Holzleim), falls du den zu Hause hast.

 

Rezept Nr. 2 – Tapetenkleister
Genauso gut geht auch Tapetenkleister. Ich verwende die einfachste Version des Kleisters (nur mit Methylcellulose). Nach Anleitung anrühren, quellen lassen und dann streichen.
 
Rezept Nr. 3 – Haarspray
Du glaubst es nicht – Haarspray funktioniert auch. Umso stärker umso besser. Mir persönlich gefällt das mit dem Haarspray nicht – ist einfach für mich nicht umweltfreundlich genug.
 
Mein Lieblingsrezept: Mehlkleister

Ich persönlich bevorzuge Mehlkleister – da weiß ich ganz genau, was drin ist. Der ist ganz „ohne Chemie“ und passt perfekt zu ökologischen Kreidefarben. Für den Mehlkleister brauchst du nur Wasser und Mehl.

Mehlkleister ist eng verwandt mit Bechamelsoße (Mehlschwitze) – sollte also für dich kein Problem bei der Herstellung sein. Zieh die Schürze an, nimmt den Meßbecher, den Kochlöffel und einen Topf. Hier ist die Detailbeschreibung: Du hättest gerne ein genaues Rezept? Okay – hier ist es:

  • 30 Gramm Mehl
  • 100 Milliliter Wasser

Bei mir geht es eher „nach Gefühl“ und je nach Größe des Projekts.
Rühre langsam und nach und nach Wasser zum Mehl, bis eine teigige Masse entsteht. Ich nehme dazu gerne eine Gabel. Wenn es nicht ganz klumpenfrei ist, dann macht das nichts. Den Brei schüttest du dann in einen kleinen Topf, gibst noch etwas mehr Wasser dazu und erhitzt unter Rühren (Schneebesen) die Masse. Wie bei einer Bechamelsoße (oder Mehlschwitze) wird der Brei beim Erhitzen dicker. Gib jetzt nach und nach das restliche Wasser dazu und rühre so lange, bis erste Blasen in der Mitte des Topfes aufsteigen.

Dann lässt du die Masse abkühlen und kannst den Mehlkleister zum Streichen oder auch Kleben verwenden. Was übrig bleibt, kommt in ein Schraubglas und hält sich dann noch ca. 2 Wochen im Kühlschrank.

ACHTUNG: Ohne Rühren brennt der Teig an.

Zwei verschiedene Farben mit Rissbildung
Jetzt kannst du mit dem Krakelieren loslegen.
Such dir zwei kontrastierende Farben aus – eine meist dunklere für den Untergrund, die dann unter den Rissen durchscheint, und dann die Oberflächenfarbe. Also die Hauptfarbe, in der du das Möbelstück streichen möchtest. Das geht auch umgekehrt – eine helle Untergrundfarbe und eine dunklere Hauptfarbe.

Schritt 1: Untergrund streichen
Der Untergrund wird jetzt dünn, aber deckend gestrichen. Trink einen Kaffee oder Tee in der Trockenzeit.

Schritt 2: Mehlkleister (oder Weißleim) als Krakeliermedium auftragen
Auf den angetrockneten Untergrund streichst du vorsichtig deinen Mehlkleister (oder Weißleim). Für feine Risse eine dünne Schicht – für große Risse eine dickere Schicht. Ich persönlich wechsle für größere Flächen zwischen dünn und dicker – das wird dann lebendiger. Und ich streiche auch nicht die komplette Fläche, sondern immer nur Teilbereiche. Jetzt heißt es wieder warten und Tee trinken, bis die Oberfläche des Kleisters oder Leims eine kleine „Haut“ bildet oder etwas angetrocknet ist. Du kennst das vielleicht vom Pudding (falls du noch echten Pudding kochst und nicht nur Fertigmischungen verwendest). Probiere die Technik zuerst an einem Probebrett aus, bevor du dich an dein Möbelstück wagst. Der Mehlkleister trocknet langsamer als der Weißleim, weil der Kleister mehr Wasser enthält. Trocknen lassen – hast du Geduld? Sonst kannst du auch mit einem Föhn etwas nachhelfen.

Schritt 3: Oberflächenfarbe streichen
Wenn Kleister oder Weißleim angetrocknet sind (aber noch nicht ganz trocken), dann streichst du vorsichtig deine Oberflächenfarbe als nächste Schicht.

Warten – die Spannung steigt
Das war‘s dann schon – jetzt kannst du wieder warten und beobachten, wie sich während der Trocknung die Risse bilden. Für die Ungeduldigen: ein Föhn beschleunigt den Vorgang, kann aber auch zu Blasenbildung bei größeren Schichten führen, wenn die Temperatur zu hoch ist.

Sei stolz auf dich!
Der WOW-Effekt ist dir bestimmt gelungen – du warst erfolgreich. Sei stolz auf dich und starte mit dem nächsten Projekt! Ich freue mich auf Fotos von deinen Ergebnissen. Schicke sie mir gerne auf Facebook und Instagram.

So kann es weitergehen:
Wenn du andere Rezepte und neue Techniken zu Wandgestaltung, Upcycling, Möbel-Makeover oder Informationen zu Wohngesundheit suchst – schau immer wieder in meinen Blog oder komm doch in einen meiner Workshops – Online wie Offline. Du kannst dich gerne auf die Warteliste eintragen oder den Infobrief abonnieren.

Dann stelle ich mich mal kurz vor

Kreativ und nachhaltig mit Farbe – das bin ich: Birgit Baindl. Seit meiner Kindheit zieht sich mein Interesse für die Natur und, als Folge davon, auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz als „Roter Faden“ durch mein Leben.

Praktisch arbeiten, mit dem Schleifer in der Hand

Meine Interessen und Ideen sind vielfältig und kreatives Chaos ist mir nicht fremd. Ich selbst liebe lebenslanges Lernen und Experimentieren. Genauso begeistert gebe ich seit langem Workshops und verbinde mein Wissen zum Thema „Nachhaltigkeit“ mit meiner „Kreativität“, damit Farbe und Freude in dieses ernste Thema einzieht.

Mein neuer Weg sind nun auch Online-Workshops – kreativ und nachhaltig mit Farbe – damit du dein Zuhause, individuell und kreativ, zu einer gesunden Wohlfühloase gestalten kannst.

Meine Begeisterung für gesundes und nachhaltiges Wohnen möchte ich mit dir teilen und mit dir deine kreative Freude an der Farbe wecken.

Bleib informiert, folge mir

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